Zu meinen Bildern

Als ich zu malen begann, inspirierten mich Gegenstände, die wie zufällig im Raum standen. Gegenstände, die von den Menschen erzählten, die sie benutzt hatten und Räume, in denen die Aura der Menschen noch zu spüren war, die sich in ihnen aufgehalten haben: leere Räume, Türen, Blicke durch Fenster in eine verschwommen dargestellte Außenwelt, gemalt in monochromen, erdigen Pastelltönen.

Im Gegensatz dazu malte ich farbenfrohe Obst- und Blumenstilleben. In den letzten Jahren habe ich mich ausschliesslich mit Blumen befasst. Sie begannen mich mehr und mehr zu faszinieren. Für mich spiegeln sie lautlos und geheimnissvoll Entstehung, Existenz und Tod allen Lebens wieder.

Ich male Blumen, weil ich von ihrer Vollkommenheit gebannt bin und möchte sie "festhalten" wie sie mir vor meinem Inneren Auge erscheinen - so wie wenn man die Augen schließt nach einem direkten Blick in die Sonne, und das pulsierende Licht die geblendeten Augen erst nach einiger Zeit wieder losläßt.

Die Schönheit, die mir oft sinnlos erscheint, besteht dennoch aus Verführung und Berechnung im ständigen Kreislauf des irdischen Lebens.

Ich wünsche mir, daß sich der Betrachter durch meine Blumen im Innersten berührt fühlt– und sei es nur für einen kurzen Moment.

Ihre Thea Shaw